Vier verschiedene musikalische Blicke auf ein und denselben mittelalterlichen und doch hochbrisanten Text: der Jugendchor der Evangelischen Schulgemeinschaft präsentierte Magnificatkompositionen des 20. Jahrhunderts, begleitet von Orchester und Band.
Programm:
- Bless the Lord my Soul (Taizé)
- Arvo Pärt: Magnificat für gemischten Chor)
- Sergei Rachmaninow: Magnificat aus „Vespermesse“ op. 37
- Christoph Schönherr: Magnificat für Solo, gemischten Chor, Band und Orchester
„Lobe den Herren meine Seele […] denn er stürzt Mächtige vom Thron und die Niedrigen erhöht er …“:
In der asketischen Tonsprache Arvo Pärts klingt dieser Text wie der Versuch eines Lobpreises, der aber in Verzweiflung am Zustand der Welt zu ersticken droht. Sergej Rachmaninows Magnificat atmet traditionelle russisch-orthodoxe Kirchenmusik. Doch auch dieser feierlichen Musik ist der Einfluss des Ersten Weltkrieges anzuhören. Christoph Schönherrs Version in seiner Stilistik zwischen Chorsinfonik, Jazz und Gospel geriet dann aber doch zum mitreißende Lobpreis, zum Dank- und Mahngesang und unterstrich die Vertrauensgeste des Textes hörbar und spürbar.