Nachdem es erst so aussah, als käme es aufgrund der vielen anderen Angebote im Jahr der Sprachreisen nicht zu einem Austausch mit unserer tschechischen Partnerschule aus Kadaň, nahm am Ende die gesamte Klasse 9 delta teil. Am 12. Dezember besuchten uns Schülerinnen und Schüler derselben Jahrgangsstufe, wobei auf beiden Seiten krankheitsbedingt leider einige fehlten.
Für die Tschechen begann der Tag sehr früh, da sie bereits gegen 6:30 Uhr in Kadaň starteten und viele zuvor erst einmal von ihrem Heimatdorf nach Kadaň fahren mussten. Pünktlich gegen kurz nach 8:00 Uhr konnten wir unsere Gäste vom Busbahnhof abholen und zur Schule führen.
Dort wurden Teams von zwei deutschen und ein bis zwei tschechischen Jugendlichen gebildet, die den Tag zusammen verbringen sollten. Zwar lernen die Tschechen Deutsch, aber in den meisten Fällen wurde Englisch als gemeinsame Sprache verwendet. Die erste Aufgabe bestand darin, den Gästen die Schule und das Schulgelände zu zeigen und über den Unterrichtsalltag ins
Gespräch zu kommen.
Den größten Teil des Tages verbrachten wir allerdings im 
Stadtzentrum von Annaberg. Zunächst galt es, in den kleinen Gruppen Sehenswürdigkeiten und
Lieblingsplätze zu zeigen. Dabei kam gleich zu Beginn die Frage auf, wo man zu Mittag einen guten Döner bekomme.
Anschließend besuchten wir gemeinsam das Erzgebirgsmuseum, was eine gute Möglichkeit war, um sich noch einmal aufzuwärmen, denn der Wunsch unserer Gäste war es bereits imVorfeld gewesen, Zeit auf dem Weihnachtsmarkt zu verbringen. Zwar gebe es in Kadaň einige
Buden auf dem Marktplatz, aber es sei nicht mit einem erzgebirgischen Weihnachtsmarkt auf deutscher Seite zu vergleichen. Auch die Dekoration sei nicht so liebevoll und gemütlich, sagte die Deutschlehrerin Andrea Horčicová. Ihr sei es wichtig, ihren Schülerinnen und Schülern 
etwas von diesen Traditionen zu vermitteln. Jedes Projekt und jeder Austausch bringe viel Bürokratie mit sich, aber es mache ihr dennoch immer wieder großen Spaß.
Gegen 13:30 Uhr fuhren die Tschechen wieder zurück und wir hatten noch die Gelegenheit, uns
über den Tag auszutauschen und mit dem deutsch-tschechischen Labora-Projekt zu vergleichen, an dem die 9 delta ebenfalls beteiligt ist. Im Wesentlichen bestand Konsens darin, dass man eine gute Zeit gehabt habe, die in Erinnerung bleibe. Allerdings sei es schade gewesen, dass sich einige Tschechen im Laufe des Vormittags mehr untereinander unterhalten hätten als mit den Annaberger Gastgebern. Vermutlich auch deshalb waren sich einige unmittelbar nach dem Besuch unsicher, ob sie an einem Rücktausch teilnehmen möchten. Zudem sei es anstrengend, nach Projekttagen und Wettbewerben immer alles Verpasste zeitnah nachzuholen. Die
Einladung, im Frühling nach Kadaň zu kommen, sprach Frau Horčicová mehrfach aus…
