Von den Anfängen …

Schulgeschichte

Die Geschichte der Evangelischen Schulgemeinschaft zu schreiben, füllte inzwischen ein Buch. Diese kurze Darstellung kann nur einige Streiflichter aufleuchten lassen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

Immerhin mag sie die, die die letzten 20 Jahre miterlebt haben, an dies oder jenes erinnern. Den Lesern, die sich erstmals mit unserer Schule beschäftigen, mag sie einen kleinen Eindruck vermitteln, wie unsere freie Schule entstanden ist und sich entwickelt hat.

1. Der Schulverein vor der Schule

Am 14. Januar 1997 wurde der Trägerverein „Evangelisches Euro-Gymnasium Erzgebirge“ gegründet. Die sieben für die Vereinsgründung notwendigen Unterzeichner waren:

  • Volkmar Becher, Pfarrer aus Annaberg
  • Erika Brückner, Katechetin i. R. aus Buchholz
  • Christian Drechsler, Kirchenmusikdirektor aus Annaberg
  • Angelika Müller, Katechetin aus Annaberg
  • Gaston Nogrady, Pfarrer aus Markersbach
  • Helfried Schmiedl, Lehrer i. R. aus Sehma
  • Johannes Stuhlemmer, Kantor aus Mauersberg

In dieser Versammlung wurden auch die ersten Funktionen gewählt:

  • Christian Drechsler, Vorsitzender
  • Gaston Nogrady, stellvertretender Vorsitzender
  • Matthias Brand (Pfarrer in Wiesa und zur Gründungsversammlung erkrankt), Schatzmeister
  • Helfried Schmiedl, Geschäftsführer
  • Volkmar Becher, Schriftführer
  • Erika Brückner, Beisitzerin
  • Johannes Stuhlemmer, Beisitzer

Ehe es zur Vereinsgründung kam, waren vielfältige Initiativen vorausgegangen. Christian Drechsler war der Initiator, der den Gedanken an ein christliches Gymnasium nicht nur vorbrachte sondern auch beharrlich vorantrieb. Matthias Brand, der in jenen Jahren zugleich Bezirkskatechet im Kirchenbezirk Annaberg war, kam bald dazu. Und zu diesem Kreis der ersten „Aktiven“ sind über die Genannten und Gründungsmitglieder hinaus mindestens noch zu erwähnen: Hans und Christine Hinkel, Christa Beyer, Brigitte Weigelt, Steffen Flath, Matthias Lißke.

Der Gründungsgedanke war, dass das staatliche Schulwesen nicht erfüllte, was sich die Initiatoren unter dem Aufbruch der Schule im Osten des vereinten Deutschlands vorstellten und was besonders den Bedingungen des Erzgebirges angemessen sei. Dort fand u. E. in Geist und Inhalt weiter atheistische DDR-Schule statt. Für angemessen hielten wir aber: Christlich – musisch – europäisch, einen wirklich neuen Geist des Lehrens und Lernens. Also mussten und wollten wir eine Alternative für uns, freilich ohne wirklich zu ahnen, was auf uns zukam.

Als Matthias Brand den Plan zur Gründung eines christlichen Gymnasiums in einer durch das Schulamt ausgerichteten Elternratsversammlung 1996 vorstellte, wurde unerwartet heftige Gegnerschaft laut, kräftig unterstützt durch die Lokalpresse.

Aber auch in kirchlichen Kreisen stießen wir durchaus auf geteiltes Echo:
Einerseits gab es sofort Pfarrer, Katecheten, Kirchvorsteher und Gemeindeglieder, die die Schulgründung befürworteten und zum Teil tatkräftig unterstützten. Rückhalt erfuhren wir auch durch die Vertreter der katholischen Kirche und (nach kurzem Zögern) der im Erzgebirge starken methodistischen Kirche.
Andererseits aber mussten wir auch erfahren, wie das Bewusstsein, dass Kirche und Schule ursächlich zusammen gehören, nach Nazi- und DDR-Zeit selbst bei solchen Personen ganz abgebrochen war, die es hätten besser wissen müssen: Pfarrer und Gemeindepädagogen. Es gab und gibt Vorbehalte, ja Gegnerschaft mit zum Teil sehr sonderbaren Argumenten.

Ursprünglich bestand die Hoffnung, die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens würde sich zur Trägerschaft bereit erklären. Die Herren Drechsler, Brand und Schmiedl führten die Verhandlungen in Dresden und wurden mit Hinweis auf die Schulen in Leipzig und Dresden abgewiesen. Eine herbe Enttäuschung! Aber immerhin fand sich die Landeskirche bereit, uns der Evangelischen Schulstiftung der EKD in Nürnberg zu empfehlen. Unmittelbar nach Vereinsgründung kam es zu ersten Kontakten mit dem Leiter der Schulstiftung, Herrn Dr. Bohne. Es sollte sich erweisen, dass uns diese Einrichtung mit Rat, Tat und Geld unterstützte, denn die ersten beiden Schuljahre waren ja ohne staatliche Zuschüsse und damals ohne jede Rücklagen zu bestreiten. Dafür gebührt heute noch großer Dank!

Nach dem Tod des zuständigen Oberlandeskirchenrates und mit Amtsantritt des Nachfolgers, Herrn Oberlandeskirchenrat Bretschneider, erfuhren wir allerdings viel mehr Hilfe durch die Landeskirche, die endlich zu unserer Mitgliedschaft in der Evangelischen Schulstiftung und 2007 zu einer umfangreichen Kreditbürgschaft führte. Aber immerhin, das Schulprojekt bekam immer deutlichere Konturen: Im November 1998 erfolgte fristgemäß der Antrag auf die Genehmigung eines freien Gymnasiums beim sächsischen Kultusministerium.

Im Frühjahr 1999 erfuhr die Vorbereitung der Schulgründung einen herben Rückschlag: Die Eltern von nur 28 Kindern wagten die Anmeldung. Aber bereits das bedeutete Mut, die Kinder in einer Schule anzumelden, die es noch gar nicht gab! Es war wiederum Herr Dr. Bohne von der Evangelischen Schulstiftung, der uns energisch ermutigte, die Schulgründung dennoch zu wagen – und er sollte Recht behalten.

Nun galt es, Lehrer zu finden. Drei junge Pädagogen – Alexander Ficker, Sandra Fiedler-Soschinske und Manja Eschrich – hatten den Mut, sich bei dieser Noch-nicht-Schule als Teilzeitkräfte anstellen zu lassen. Honorarlehrer konnten gewonnen werden, um die Stundentafel zu decken. Brigitte Weigelt wurde die erste Schulsekretärin und Geschäftsführerin des Schulvereins.

An dieser Stelle sollen die Mitglieder des Vorstands unseres Trägervereins von 1997 bis 2009 genannt werden, die sich ehrenamtlich und zum Teil bis an und über die Grenzen der Kräfte einsetzten, die Schule zu dem zu machen, was sie heute ist: Volkmar Becher, Christa Beyer, Matthias Brand, Erika Brückner, Christian Drechsler, Wolfram Günther, Joachim Hadlich, Thomas Hähnel, Gabriele Hartl, Christine Hinkel, Almuth Hunger, Matthias Lißke, Ute Lißke, Gaston Nogrady, Klaus Mehlhorn, Christine Meyer, Frank Siedel, Helfried Schmiedl, Thomas Schneider, Hanna Schuffenhauer, Johannes Stuhlemmer, Peter Ulkan, Sigrid Wagler, Wilfried Warnat und Petra Zönnchen.

Christian Drechsler war fast 11 Jahre (von Januar 1997 bis November 2007) ununterbrochen Schulvereinsvorsitzender. Matthias Brand ist derzeit mit fast 12 Jahren der „dienstälteste“ Vorstand: 1997 bis 2006 Vorstandsmitglied und seit 2007 Vorsitzender.

2. Das EGE in Kleinrückerswalde und in der Adam-Ries-Schule

Am 4. September 1999 war der große Tag gekommen: In der überfüllten Kleinrückerswalder Kirche wurde in einem Gottesdienst das „Evangelische Gymnasium Erzgebirge“ eröffnet. Es war das kleinste Gymnasium Deutschlands unter dem jüngsten Schulleiter: Alexander Ficker. Matthias Brand predigte über das Gleichnis Jesu vom Senfkorn, dass das kleinste Samenkorn ist und doch zu einem großen Baum wird. Die Schüler sangen unter dem alten, begeisterten und begeisternden Musiklehrer Roland Sonntag schwungvoll „Geh aus, mein Herz und suche Freud!“

Der Unterricht fand von da an in einem Flügel der unmittelbar benachbarten Grundschule Kleinrückerswalde statt. Die Stadt Annaberg-Buchholz hatte uns die Räume vermietet. Das EGE (so das bald eingebürgerte Kürzel) wuchs schnell. Bereits im zweiten Jahr kamen schon zwei 5. Klassen zustande. Für das dritte Jahr wurde klar, dass die kleine Grundschule nicht mehr reichen konnte. Die Suche nach einem neuen Schulhaus begann. Es gab Verhandlungen mit dem Landratsamt Annaberg und der Stadt Annaberg-Buchholz. Selbst Angebote aus anderen Orten, wo gut ausgestattete staatliche Schulen geschlossen wurden, erreichten uns, waren aber aus verkehrstechnischen Gründen nicht annehmbar.

Endlich konnten wir von der Stadt Annaberg-Buchholz die geschlossene Adam-Ries-Mittelschule unmittelbar neben der St. Annenkirche mieten. Dies war ein bedeutender Fortschritt: genügend Klassenzimmer und eine (wenn auch kleine) Aula, dazu eine (marode) Turnhalle. Vor allem aber konnten wir die Schulgottesdienste und Konzerte nun in der St. Annenkirche halten, die uns die Kirchgemeinde großzügig zu Verfügung stellte und stellt. Überhaupt danken wir der Annaberg-Buchholzer Kirchgemeinde für besonders vielfältige Unterstützung.

Die meisten 5. Klassen wurden in jenen Jahren dreizügig eingeschult. Alexander Ficker und seine Stellvertreterin Manja Eschrich formten ein ebenso schnell wachsendes, engagiertes Lehrerkollegium. Mit Beginn der Sekundarstufe II kam Holger Schieck als Oberstufenbrater zum Leitungsteam.

2004 war die Schule so gewachsen, dass Brigitte Weigelt die Doppelaufgabe als Schulsekretärin und Geschäftsführerin nicht mehr ausfüllen konnte. So behielt Frau Weigelt ihre „wirksamste“ Aufgabe, nämlich Schulsekretärin und damit allseits gefragte und beliebte „Schulmutter“ zu sein. Für die Geschäftsführung konnte Wolfram Günther gewonnen werden, der von da an die technischen Geschicke des EGE führt.

Eine so expandierende Schule geriet allerdings bald wieder an ihre Grenzen. Die Räume reichten nicht mehr aus. Die Kirchgemeinde stellte Gemeinderäume und das GDZ Annaberg Werkhallen als Klassenzimmer zur Verfügung. Manche Klassen bzw. Kurse befanden sich permanent auf Wanderschaft zwischen Stammhaus, Außenstelle, Turnhalle usw.

Dazu wurde auch das stadteigene Schulhaus immer sanierungsbedürftiger und den Ansprüchen unserer Schule nicht mehr entsprechend. Also hieß es wieder, eine neue Lösung zu finden. Nach verschiedensten vergeblichen Verhandlungen kristallisierte sich eine Alternative heraus: Einerseits gab es den Plan, die Adam-Ries-Schule an der Kleinen Kirchgasse durch einen Verbindungstrakt mit der benachbarten ehemaligen Berufsschule (und alten Lateinschule) an der Großen Kirchgasse zu verbinden. Studien wurden in Auftrag gegeben und ergaben keine befriedigende Lösung. Dies entsprach etwa dem, was die Stadt Annaber-Buchholz zurzeit als Grund- und Mittelschulzentrum baut.

Andererseits agierte längst eine Gruppe von Enthusiasten, die das ehemalige Königlich-Sächsische Lehrerseminar wieder als (Ober-) Schule, damit als unsere Schule sehen wollte. Das Haus war seit 1945 als Krankenhaus genutzt und umgebaut worden, wurde aber nun mit dem Bau des Erzgebirgsklinikums in Annaberg-Buchholz schrittweise leer gezogen. Doch der damalige Landrat und nicht wenige Kreisräte hatten andere Pläne mit dem Gebäude, nämlich einen großen Verwaltungsbau für den zu erwarteten Großkreis einzurichten und damit Annaberg-Buchholz den Kreissitz zu sichern.

Mit der Wahl, die genau in diese Zeit der Entscheidungsfindung fiel, fand der Wechsel an der Kreisspitze statt. Jürgen Förster, ein entschiedener Befürworter unseres Schulprojekts, wurde Landrat. Freilich waren damit noch nicht alle Kreisräte umgestimmt. Unser erster Antrag auf Überlassung des Gebäudes fiel – wenn auch ganz knapp – durch. Eine Riesenenttäuschung und vor allem Ratlosigkeit: wohin?! Es gelang dem Landrat, „zeitnah“ eine neue Abstimmung anzuberaumen. Bis dahin hatten vorwiegend die Vorstandsmitglieder Überzeugungsarbeit zu leisten – und sie „putzten Klinken“ bei den Kreisräten! Die zweite Abstimmung ging zu unseren Gunsten aus. Ein Nutzungsvertrag konnte verhandelt werden. Spätestens von da an und in der Rückschau auf die junge Schulgeschichte fingen die Engagierten an, von Wundern Gottes für unser EGE zu sprechen.

Nun aber begannen erst die ganz großen Aufgaben! Das Haus war 60 Jahre als Krankenhaus genutzt und entsprechend umgebaut und wie in der DDR üblich herunter gewirtschaftet worden. Der Rückbau zu einer modernen Schule, so wurde bald klar, sollte an die 10 Millionen Euro kosten – 8,6 Millionen wurden es am Ende.

Joachim Hadlich war es vor allem, der als vom Vorstand bestellter Projektsteuerer das gigantische Baugeschehen leitete und die Fördermittelverhandlungen mit den staatlichen Stellen führte. Besonders der Vorstandsvorsitzende Christian Drechsler und der Geschäftsführer Wolfram Günther leisteten neben den anderen Vorstandmitgliedern und vielen weiteren Personen entscheidende Arbeit. Bis zuletzt war die Kreditsicherung für 3,5 Millionen Euro für den Schulverein offen. Die Zinsofferten der regionalen Banken erwiesen sich als unbezahlbar. Mit der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel/Eisenach konnte endlich ein Institut gefunden werden, das die Finanzierung ermöglichte. Hier half dann auch die erwähnte Bürgschaft der Ev.-Luth. Landeskirche für einen Teil der Summe.

Das ehrgeizige Ziel, dass unser erster Jahrgang das Abitur im neuen Haus ablegen konnte, nachdem zuvor unsere Lehrer mehr als die geforderte Qualität nachgewiesen hatten und die staatliche Anerkennung erteilt worden war, haben wir ohne eigene Schuld nicht erreichen können. Die Schulentlassung fand aber wenigstens bereits in der wundervollen Mauersberger-Aula statt, die vom Landkreis restauriert worden ist.

2007 dürfte das bisher turbulenteste Jahr der Schulgeschichte gewesen sein: Der Schulverein feierte sein zehnjähriges Jubiläum. Die erste Abiturprüfung wurde erfolgreich bestanden. Der Einzug ins neue Schulhaus fand statt. Eine neue bzw. veränderte Schulleitung kam ins Amt: Holger Schieck wurde Schulleiter, Manja Eschrich und Alexander Ficker Stellvertreter und Christiane Köthe Oberstufenberaterin.

In diesem Jahr bahnte sich überhaupt eine personelle Neu- und Umorientierung an: Im November 2007 wurde in einer dramatischen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und Matthias Brand zum Vorsitzenden bestimmt. Jetzt galt es, das inzwischen große Schiff des EGE mit Augenmaß und Teamgeist wieder in ruhigeres Fahrwasser zu steuern.

Denn nun, nachdem die großen Bauvorhaben im Wesentlichen erfolgreich abgeschlossen waren, stand die Aufgabe, uns auf die Schule zu konzentrieren. Die Voraussetzungen waren schließlich die denkbar besten: Das EGE lebt und arbeitet seit Beginn des Schuljahres 2007/08 nicht nur in einem altehrwürdigen Gebäude, sondern zugleich in einer modernen, hervorragend ausgestatteten Schule mit idealen Lernbedingungen für die Schüler und optimalen Arbeitsbedingungen für die Lehrer. Dem noch mehr Inhalt und Struktur zu geben, war und ist die Herausforderung. Und wie unerwartet umfangreich dieser Prozess werden sollte, zeigte sich bald:

3. Vom Evangelischen Gymnasium zur Evangelischen SchulGemeinschaft Erzgebirge

Im Frühjahr 2008 verschärfte sich ein bereits bestehendes Problem: Die Schülerzahl blieb hinter den Erwartungen zurück. Allein das hervorragend ausgestattete Gebäude hatte also nicht genügend Anziehungskraft. Wieder kamen nur zwei neue fünfte Klassen zustande. Das aber führte zu bedenklichen wirtschaftlichen Konsequenzen mit Blick auf den riesigen Kredit des Schulvereins. Was tun?

Die Antwort auf diese Frage kam ganz unerwartet von anderer Seite: Es wurde der Wunsch an uns heran getragen, zusätzlich zum Gymnasium eine christliche Mittelschule aufzubauen. Besonders Wolfram Günther forcierte die Idee. Wesentlich trugen dazu die Entwicklungen an der Evangelischen Mittelschule Großrückerswalde und der Montessori-Grundschule in Annaberg bei: Dort musste die Kapazität zum neunen Schuljahr wegen Überfüllung reduziert werden und hier bahnte sich die Aufstockung ebenfalls wegen erhöhter Nachfrage an. Der Montessori-Schulverein dachte sogar über eine eigene Mittelschulgründung nach.

Und dann ging es schnell: Durch intensive und freundliche Kontakte mit der Montessori-Schule fand sich der pädagogische Kurs, denn eine neue Mittelschule – so viel stand fest – konnte nur durch ein besonderes pädagogisches Profil Sinn haben. Die Vorentscheidung war im Vereinsvorstand nicht leicht, ist doch diese neue Schule nun 3 Jahre lang ohne jede finanzielle Hilfe durch den Staat zu führen. Dennoch votierte unser Schulverein im Herbst 2008 überwältigend für die Gründung einer christlichen Mittelschule nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik vor allem aus inhaltlichen Gründen.

Wieder gab es heftigen Gegenwind aus gewissen Kreisen der Öffentlichkeit ganz wie am Anfang zur Gründung des Gymnasiums. Wieder war eine enorme inhaltliche und bürokratische Anstrengung notwendig. Wieder bedurften wir eines Kreistagsbeschlusses. Lehrerinnen und Lehrer fanden sich zur pädagogischen Qualifizierung bereit.

Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Im Frühjahr 2009 gab es so viele Anmeldungen zum neuen Schuljahr, dass wir sogar eine Reihe von Kindern ablehnen mussten. Nun wurden im August 2009 108 Kinder in die 5. Klasse eingeschult, so viele wie noch nie in der Schulgeschichte, 84 in drei Zügen des Gymnasiums und 24 in die Mittelschule, die im Juli staatlich genehmigt worden ist. 43 Lehrer, dazu zahlreiche Honorarkräfte im Ganztagsschulbereich und 5 technische Mitarbeiter arbeiten an den beiden Schulen unter einem Dach, unter einer Leitung und in einer Schulgemeinde, die darum seither Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge heißt.

Über den pflichtgemäßen Rahmen der Schule hinaus setzt die EGE inzwischen öffentliche Akzente mit Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen. Und wegen ihrer idealen Bedingungen wird die Schule auch gerne von außerhalb zu Veranstaltungen genutzt: Jugendbegegnung zum Regionalkirchentag 2009, Ausstellungen, Podiumsgespräche, Konzerte.

Annaberg-Buchholz ist auch ohne das Verwaltungsgebäude Sitz des großen Erzgebirgskreises geworden. Der Kreistag versammelt sich meist in der Mauersberger-Aula.

Am 18. und 19. September findet das Jubiläumsjahr seinen Höhepunkt im Festakt des Schulvereins und im Festgottesdienst. Landesbischof Bohl wird die Predigt in der St. Annenkirche halten.

Nach: Matthias Brand im August 2009