Unser Schulgebäude
Das 21.000 m2 große Grundstück mit dem imposanten Backsteinbau befindet sich im Nordosten der Stadtflur.
Auch in heutiger Zeit ist es ein Gebäude mit hohem Symbolwert und auf Grund seiner Vorgeschichte und seiner Lage in unmittelbarer Nähe des Busbahnhofes ideal für die Nutzung als Schule.
Das Gebäude – ursprünglich als Schulhaus gebaut – erfüllt dank der weitsichtigen Raumplanung von Landbaumeister Conrad Canzler auch über 100 Jahre später ohne gravierende Umbauten die sächsische Schulbaurichtlinie.
Bei der Modernisierung wurden mit Blick auf die Geschichte des historischen Schulgebäudes hinsichtlich der Einrichtungen und Ausstattungen hohe Maßstäbe angesetzt.
Zusammen mit der neu errichteten Zweifeld-Sporthalle und den neu gestalteten Sport- und Parkanlagen konnte ein Bildungsstandort geschaffen werden, der beste Lehr- und Lernbedingungen bietet.
Die aktive Nutzung als Schule ermöglicht die nachhaltige Substanzerhaltung eines geschichtsträchtigen Ensembles.
Durch seine imposante Ausstrahlung unterstützt das historische Schulgebäude das Konzept einer Werte vermittelnden und Orientierung gebenden Bildungseinrichtung. Moderne Traditionspflege kann somit aktiv im Schulalltag gelebt werden.
Geschichte und Entwicklung des Hauses
1842
Eröffnung des Volksschul-Lehrerseminars im Gebäude des Annaberger Gymnasiums – der ehemaligen Lateinschule – auf der Großen Kirchgasse am 7. Januar
1858
Umzug des Seminars in das Gebäude der ehemaligen Röhling’schen Seidenfabrik am Wolkensteiner Tor – heute Kreisverwaltung / Gesundheitsamt, Einweihung am 21. April
1897
Nach Vorliegen der Genehmigungen für den dringend benötigten Ersatzneubau beginnen die Bauarbeiten für das neue Seminargebäude unter Leitung von Landbaumeister Conrad Canzler.
1900
Am 21. April wird das neue Königlich-Sächsisches Lehrerseminar von Kultusminister Dr. von Seydewitz geweiht und an Seminardirektor Ernst Schwerdtner übergeben. Nach Letzterem ist die nördlich des Schulgeländes angrenzende Straße benannt.
1922
Der sächsische Landtag beschließt am 8. April das „Gesetz über die Umwandlung der Lehrerseminare“, demzufolge die Seminare aufgrund der geplanten Akademisierung der Lehrerausbildung „nach Maßgabe des Bedürfnisses in andere höhere Lehranstalten … umgewandelt“ werden sollten.
1923
Aufnahme der ersten Klasse in die neue 6-stufige Aufbauschule Annaberg, in welcher auch begabte Kinder aus ärmeren Bevölkerungsschichten die Hochschulreife erlangen konnten.
1925
Die „Höhere Mädchenschule“ Annaberg wird in die Aufbauschule verlegt und ihr angeschlossen.
1928
Entlassung der letzten Schulamtskandidaten im März, Auflösung des Annaberger Volksschullehrer-Seminars.
1935
Die Aufbau- und Mädchenschule erhält den Namen „Hans-Schemm-Schule“.
1940
Aus dem Internat wird vorübergehend ein Umsiedlerlager für ca. 900 Wolhyniendeutsche aus Ostpolen.
1941
Eröffnung der Lehrerbildungsanstalt Annaberg am 7. Mai unter Direktor Dr. Max Günther.
1945
Im Januar wird die „Hans-Schemm-Schule“ Annaberg zum Lazarett, der Schulbetrieb wird weitestgehend eingestellt. Im Mai wird das Schulgebäude von der Roten Armee beschlagnahmt und als Kaserne und Krankenhaus genutzt.
1948
Im April wird das Schulgebäude Bergarbeiterkrankenhaus der Wismut.
1961
Der Kreis Annaberg übernimmt das Gebäude und führt es ab 1. Mai fortan als C-Krankenhaus u.a. mit den Abteilungen Gynäkologie, HNO, Psychiatrie, Innere Medizin und Intensivstation.
1996
Rekonstruktion der Eingangshalle im Hauptgebäude des ehemaligen Lehrerseminars.
2002
Am 15. November findet die feierliche Eröffnung der in anderthalbjähriger Bauzeit rekonstruierten Aula statt. Der Kreistag Annaberg gab ihr den Namen „Mauersberger-Aula“ nach dem einstigen Schüler und Kreuzkantor Rudolf Mauersberger.
2003
Am Spätabend des 13. März zerstört ein Brand das Dachgeschoss des Südflügels, zwei Menschen kommen in den Flammen um. Am 10. Dezember beschließt der Kreistag, das Gebäude dem Evangelischen Gymnasium Erzgebirge zur Nutzung zu überlassen. Wenige Tage später beantragt der Schulverein Fördermittel für den Schulbau beim Sächsischen Kultusministerium.
2005
Am 8. Juni erhält der Schulverein nach anderthalbjährigen Bemühungen den Fördermittelbescheid. Im September ist nach Erhalt des Darlehensvertrages von der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG die Gesamtfinanzierung des Bauvorhabens abgesichert.
2007
Einzug des Evangelischen Gymnasiums Erzgebirge am 3. September. Nach knapp zweijähriger Bauzeit und Investitionen von 8,9 Mio. Euro wird das ehemalige Königlich-Sächsische Lehrerseminar wieder entsprechend seiner ursprünglichen Bestimmung als Schulhaus genutzt.
2009
Der Schulverein erhält die Genehmigung für den Aufbau eines Mittelschulzweiges ab 1. August. Verein und Schule ändern ihre Namen auf Evangelische Schulgemeinschaft Erzgebirge. Das Schulgebäude vereint nun Gymnasium und Mittelschule unter einem Dach.
2010
In diesem Schuljahr werden weitere Baumaßnahmen zur energetischen Sanierung im Umfang von 0,8 Mio. Euro umgesetzt.