Exkursion zur Hallig Hooge – Biologie Leistungskurs 12

Am 18. August 2025 machte sich unser Biologie Leistungskurs 12 auf den Weg in den
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Von Annaberg aus ging es früh um fünf mit
den unterschiedlichsten Zügen bis nach Bredstedt, wo wir dann in den Bus bis zur Fähre
umstiegen. Die Zugfahrten stellten sich teils als sehr schwierig heraus, da die Deutsche Bahn, wie
so oft, natürlich zu spät war. Als wir dann aber endlich auf der Fähre waren, holten uns die
Nordsee-Feelings ein. Schon die Überfahrt war ein erstes großes Erlebnis: Möwen begleiteten
uns, die salzige Luft wehte uns um die Ohren und die ersten Gespräche mit dem Kapitän
entstanden. Wir wurden mit windigem, aber sonnigen Wetter auf Hallig Hooge begrüßt und liefen
anschließend 1,5 km zu unserer Warft, der Hanswarft. Bei unserer Ankunft fiel sofort das
Besondere der Hallig ins Auge: Statt eines durchgehenden Deiches erheben sich einzelne Warften
aus der Landschaft – kleine künstliche Hügel, auf denen die Häuser stehen. So sind sie vor den
regelmäßigen Überflutungen geschützt. Bereits hier bekamen wir einen Eindruck davon, wie eng
das Leben der Bewohner mit den Kräften des Meeres verbunden ist. Vor dem Abendessen fand
eine kurze Einweisung in die Hausregeln statt und anschließend hieß es endlich Koffer auspacken,
ankommen und die Nordseeluft bei dem wunderschönen Sonnenuntergang genießen. Durch
unsere sehr kontaktfreudigen Mitschüler, erlebten wir sogar noch die biolumineszierende Algen,
die für ein türkises Farbenspiel unter Wasser sorgten, welches wir erleben durften. Dieses
Phänomen begeisterte uns sehr, da es nur unter bestimmten Bedingungen und sehr selten
sichtbar ist. Außerdem sahen wir einen wundervollen Sternenhimmel und sogar die ein oder
andere Sternschnuppe, die für staunen sorgte. Für viele von uns war der Tag aber schnell vorbei,
denn die Müdigkeit rückte in den Vordergrund, was nach 15 Stunden Fahrt auch zu erwarten war.
Der erste volle Tag begann mit einer Hallig-Führung, welche von unserer Hanswarft startete.
Gemeinsam erkundeten wir einzelne Warften, sahen die kleine Kirche, sowie Schule und
Kindergarten. Das absolute Highlight war aber natürlich der Edeka Halligkaufmann, der sich direkt
neben unserem Seminarhaus befand. Wir erfuhren viel über das Leben auf der Hallig – von
historischen Sturmfluten bis hin zu den besonderen Lebensbedingungen der Bewohner.
Am Nachmittag stand dann ein weiteres Highlight an: Die Wattwanderung im Nationalpark
Wattenmeer. Barfuß oder mit Gummistiefel im Schlick entdeckten wir Krebse, Muscheln,
Wattwürmer und viele weitere kleine Organismen, die im Lebensraum Watt zuhause sind.
Gemeinsam sammelten wir Proben, die wir am nächsten Tag im Labor genauer untersuchen
durften. Die unendliche Weite des Watts und das Gefühl, mitten im Meer zu stehen, war sehr
erstaunend und wird mit Sicherheit nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
Am Mittwochvormittag nutzten wir dann die am Vortag gesammelten Proben für spannende
Experimente im Wattlabor. Mit Mikroskopen und Lupen untersuchten wir die Strukturen von
Muscheln, die Bewegungen kleiner Tiere und konnten so die faszinierende Artenvielfalt des Watts
hautnah erleben. Anschließend stellten wir den anderen unsere Ergebnisse vor, um alle an
unserem Erforschten teilhaben zu lassen. Das Mittagessen an diesem Tag musste leider ausfallen,
da wir schnell schon zum nächsten Programmpunkt mussten: Der ornithologischen Exkursion. Bei
dieser liefen wir zum Landsende ans Meer um dort Vögel zu beobachten, zu bestimmen und zu
zählen. Nach einer kurzen Pause erkundeten wir dann am Nachmittag noch die Salzwiesen rund
um die Hallig. Unter Anleitung lernten wir, dass Pflanzen wie Strandaster, Queller oder
Strandflieder an die salzige Umgebung angepasst sind. Als Highlight durften wir hier auch die
Blätter der unterschiedlichen Pflanzen probieren, die meist salzig schmeckten. Allerdings gab es
auch Geschmacksverirrungen, wie z.b. dass bestimmte Pflanzen nach Klostein oder Pizza
schmeckten. Wir erfuhren außerdem, warum die Salzwiesen ein unverzichtbarer Lebensraum für
zahlreiche Tierarten sind und wie sie zum Küstenschutz beitragen.
Am Donnerstag war die Vorfreude zunächst groß, da nicht viel geplant war und wir dachten, dass
wir einfach mal chillen können. Doch dann kamen Frau Tilk und Herr Kirsten auf die (großartige)
Idee, eine Foto-Challenge zu starten. Zunächst wurden Tiere des Wattenmeers gebastelt, die
anschließend auf den Fotos zu sehen sein sollten. Unsere Aufgabe bestand darin, verschiedenste
Fotos der Tiere und Pflanzen auf der Hallig sowie ein Gruppenfoto zu machen. Anschließend
sollten diese Fotos dann in Präsentationen festgehalten werden und schließlich präsentiert
werden. Am Abend wurde dann natürlich noch geputzt und wieder aufgeräumt.

Während der gesamten Zeit waren wir für unsere Versorgung immer selbst verantwortlich. Es
wurde in kleinen Gruppen gekocht, gebacken, abgewaschen und aufgeräumt. Zum Glück gab es
immer genug Freiwillige, die uns leckeres Essen auf den Tisch gezaubert haben.
Zudem hatten wir während der ganzen Zeit ein kleines Filmprojekt am Laufen. In den
Zwischenpausen wurden ständig Sequenzen für unseren Kurzfilm „Wenn die Nordsee zur
Mordsee wird“ gedreht, die einiges an Zeit und Nerven erforderten, jedoch freuen wir uns in naher
Zukunft bald das Ergebnis zu bestaunen.
Am Freitag früh ging es dann wieder nach Hause. Um acht fuhr unsere Fähre Richtung Schlüttsiel
und wir mussten uns von der Hallig verabschieden. Trotz Vorfreude wieder nach Hause zu
kommen, war es natürlich auch traurig, dass die Zeit so schnell schon wieder vorbei war.
Insgesamt war es aber für uns alle eine schöne Erfahrung und wir wuchsen als Leistungskurs viel
enger zusammen.
Zitate:
Herr Kirsten: „Ey, mir platzt gleich der Hydrant.“
Matti: „Die Pflanze hier schmeckt wie ein Klostein riecht.“
Moritz F.: „Die Zeit, die wir zu spät sind, essen wir wieder raus.“
Paul: „Herr Kirsten, ihr Rattengift kann man ja nicht trinken.“
Leni: „Das ist der Rest von Annabell.“