Am Abend des 17. November war es endlich soweit: Unsere lang ersehnte Latein-Sprachreise sollte beginnen. Vom Wetter in Annaberg her hätte man meinen können, wir würden eine Alaska-Expedition antreten oder in den Skiurlaub fahren wollen. Aber nein – wir machten uns auf den Weg in die ewige Stadt Rom. Nach einer mehr oder minder schlafarmen Nacht wachten wir am Dienstagmorgen in Italien an einer Raststätte auf. Von hier aus sollte es aber noch einige Stunden dauern, bis wir endlich die Mauern der italienischen Hauptstadt erblickten. Dort angekommen konnten wir auch relativ bald unsere doch eher minimalistischen Behausungen auf dem Campingplatz Fabolous Village beziehen. Einige aus der Gruppe entschieden sich wenig später, trotz Regen in die Innenstadt zu fahren, während sich die anderen an den sonnigen Strand in der Nähe von Ostia begaben.Dort genossen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang über dem Mittelmeer und konnten zahlreiche wunderschöne Fotos davon schießen. Nicht wenige von uns trauten sich sogar ins Wasser – teils auch eher weniger freiwillig :).
Das Abendessen im Camp hat uns allen sehr gut geschmeckt, auch wenn es Anfangs ein wenig Chaos wegen den enthaltenen Allergenen gegeben hatte.
Am Mittwoch widmeten wir uns vor allem dem antiken Rom. So fuhren wir in der Früh mit der Metromare in die antike Hafenstadt Ostia. Dort wurden wir durch jahrtausendealte Straßen geführt, konnten die gut erhaltenen Mosaike bewundern und uns auch die Latrinen anschauen. Und es stimmt: Pecunia non olet!
Da unser FSJler Paul unbedingt einmal einen echten Papst sehen wollte, war er schon vor dem Morgengrauen zum Vatikan gefahren und besuchte die Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Am Nachmittag trafen wir uns alle an den Domitilla-Katakomben und ließen uns von einer etwas weniger motivierten Frau durch die antiken christlichen Gräber führen. Leider bekamen davon nur diejenigen etwas mit, die ganz vorne liefen. Trotzdem war es natürlich eine besondere Erfahrung, einen solchen historischen Ort betreten zu können. Danach hatten wir noch ein paar Stunden Freizeit und versuchten, den doch ganz schön enttäuschten Herrn Bach wieder aufzuheitern.
Den krönenden Abschluss des Tages bildete das schon wesentlich weniger chaotische Abendessen im Camp – mit Delikatessen wie unserer geliebten „Pizza Wurstrl“.
Am Donnerstagmorgen brachen wir alle gemeinsam in die Innenstadt auf und testen dabei, wie viele Menschen noch in einen bereits überfüllten Zug passen. Nach einigem Hin und Her hielten wir endlich unseren Passierschein A38 und durften das beeindruckende Kolosseum betreten. Doch hier sollte unser Bildungsinput zum antiken Rom noch lange nicht enden, denn auch das Forum Romanum schauten wir uns in einer Führung an. Danach erklommen wir alle den Kapitolshügel. Die beeindruckende Kuppel des Pantheons wollte jedoch nur ein Teil unserer Gruppe bestaunen; die anderen zogen das für Rom ja bekanntlich seeeeehr typische Essen bei McDonalds vor.
Den letzten Tag wollten wir eigentlich im Vatikan verbringen. Doch auch hier mussten wir zuerst einige Strapazen bewältigen. An der Bushaltestelle wurde Herr Bach einfach vom Busfahrer stehen gelassen – die Türen schnappten zu, als er gerade einsteigen wollte. Als wir ihn später am Petersplatz wiedertrafen, mussten wir feststellen, dass ein Teil unserer Gruppe in der falschen Schlange gestanden hatte. Aufgrund diverser Kommunikationsprobleme verließen sie in dem Moment den Platz wieder, als der Rest der Gruppe gerade die Sicherheitskontrollen passiert hatte. Am Ende ging dann aber trotzdem alles gut, und wir konnten den atemberaubenden Petersdom betreten – und das sogar durch die Heilige Pforte im Heiligen Jahr 2025.
Auch die riesigen vatikanischen Museen besuchten wir an diesem Tag, inklusive der Sixtinischen Kapelle mit den berühmten Gemälden Michelangelos, von denen wir trotz Verbots zahlreiche Fotos schossen.
Und schneller, als uns lieb war, standen wir wieder am Bus, der uns zurück ins winterliche Erzgebirge brachte. Wir sind sehr dankbar für diese gemeinsame Zeit in der ewigen Stadt Rom, für die vielen unvergesslichen Erlebnisse und dafür, dass alles so gut gegangen ist.






