Geschichts-Leistungskurs auf den Spuren deutscher Geschichte

Vom 11.-14.10.2021 unternahm der Geschichts-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 12 in der Projektwoche vor den Herbstferien eine historische EXKURSION der besonderen Art zu sieben Lernorten des Erinnerns und Gedenkens in Sachsen. Gefördert wurde dieses Vorhaben durch die Landesservicestelle ‚Lernorte des Erinnerns und Gedenkens‘ der Brücke/ Most-Stiftung. Didaktisch hervorragend aufbereitete und spannende Führungen wechselten sich dabei mit interessanten Themen-Workshops und Selbsterkundungen durch die Lernorte ab.

Am Montag begann die Exkursion in der Landeshauptstadt Dresden. Im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr wurde den Schülerinnen und Schülern mithilfe ausgewählter Exponate, wie z.B. einem Hochzeitskleid aus Fallschirmseide oder unscheinbar wirkender ‚Hausfrauenschokolade‘, die Zeit der zwei Weltkriege des 20. Jahrhunderts auf besonders eindrückliche Art und Weise präsentiert. Die sich anschließende Sonderausstellung zum Thema ‚Überlebende des Holocausts‘ ließ bei den Teilnehmern oft den Atem stocken und ging unter die Haut. Ebenfalls sehr eindrücklich war am Nachmittag die Zeitzeugenführung durch die Gedenkstätte Bautzner Straße, die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Bereits am späten Nachmittag wurde Dresden verlassen um die Unterkunft während der gesamten Exkursion in Naunhof in der Nähe von Leipzig anzusteuern. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Pfarrer der Naunhofer Kirchgemeinde Herrn George, der uns über die gesamte Zeit der Exkursion nicht nur das Dachgeschoss seines Hauses mit Kamin und Küche zur Verfügung stellte, sondern uns am Abend sogar noch sehr anschaulich und informativ die Naunhofer Stadtkirche gezeigt hat.

Dienstag und Mittwoch wurden dann vier geschichtsträchtige Lernorte in Leipzig besucht: das Völkerschlachtdenkmal auf den Spuren Napoleons, noch einmal Geschichte aus der Zeit der SED-Diktatur mit der sich anschließenden Friedlichen Revolution in der Gedenkstätte Museum in der ‚Runden Ecke‘ und der Sonderführung durch die originalen Räume der ehemaligen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit, museumspädagogisch beeindruckend aufbereitete Leipziger Stadtgeschichte mit dem Schwerpunkt auf die nationalsozialistische Zeit im unscheinbaren Obergeschoss des Alten Rathauses und die herausragende Führung durch das Zeitgeschichtliche Forum, in welchem die Geschichte der deutschen Teilung, des Alltagslebens in der kommunistischen Diktatur der DDR und des Wiedervereinigungsprozesses sowie die Herausforderungen, denen sich das wiedervereinigte Deutschland im 21. Jahrhundert stellt, eindrücklich thematisiert wurde.

Zum Abschluss ging es dann am Donnerstag an die frühere innerdeutsche Grenze ins Deutsch-Deutsche Museum nach Mödlareuth, dem ehemals geteilten Dorf, das von den Amerikanern ‚Little Berlin‘ genannt wurde. Nach der Grenzvorortbegehung mit interessanten neuen Fakten über das Alltagsleben an der Mauer und das Vorgehen der Grenzpolizei und einer abschließenden Aktenrecherche über einen geglückten Mödlareuther Grenz-Fluchtversuch wurde dann die wohlverdiente Heimreise angetreten.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die Schulleitung der EGE, die diese historisch absolut gewinnbringende, erlebnisreiche und interessante Exkursion genehmigt hat, bei der die Schülerinnen und Schüler des Geschichts-Leistungskurses mit Herrn Bach viel dazulernen, neue Denkanstöße und Erkenntnisse gewinnen durften und sehr dankbar sind für diese gemeinsame und erfahrungsreiche Zeit.