Der Mittwochabend, d. 02.10.2010 führte zahlreiche ehemalige Schüler und Schülerinnen viele Jahre nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss an der EGE wieder zusammen. Gemeinsam feierten sie die Eröffnung der Kunstausstellung „unterwegs“, die wiederum Kunstwerke der Ehemaligen aus dem Studium, ihrem beruflichen Alltag oder ihrer Freizeit präsentiert. Eröffnet wurde die Ausstellung von Leo Gnatzy und Rebecca Viertel, Schüler und Schülerin unseres zweitältesten Abiturjahrganges. Gemeinsam mit einer Kommilitonin, Haitang Zhang, erarbeiteten sie, gefördert durch ein Kunststipendium der Uni Köln, bereits Wochen zuvor eine sehr beeindruckende Performance. Leo und Haitang studieren beide zur Zeit in Köln Zeitgenössischer Tanz. Ihre Choreografie erzählte von ihrem bisherigen Leben, ihren Höhen und Tiefen und Sehnsüchten. Die Performance überraschte mit originellen Körperbildern, fließenden Tanzbewegungen und starken Emotionen. Die musikalische Begleitung der Tanzenden erfolgte durch Rebecca Viertel, Studentin Populärer Kirchenmusik in Witten. Vorab eigens komponierte elektronische Töne wurden life am Mischpult gesampelt und mit Schlagzeug und E-Guitarre auf originelle Weise bereichert. Es entstand eine moderne, zeitgenössische und experimentelle Lautgestaltung, die eine harmonische Symbiose mit den Bewegungen der Tanzenden einging. Unterstützt wurden die Künstler und Künstlerinnen durch die schuleigene Technik AG, die sich vor allem um den Lichteinsatz und die Raumstimmung kümmerte.
In einem offiziellen Teil erfolgte die Würdigung der teilnehmenden Künstler/-innen. Als Gastrednerin konnte Franziska Becher, eine ehemalige Schülerin aus dem ersten Abiturjahrgang, die heute als freischaffende Künstlerin in Weimar lebt, gewonnen werden. Sie sprach über die heutige Rolle künstlerischer Tätigkeit und betonte, indem sie einen Liedtext von Andre Heller zitierte, vor allem die Freiheit und die gesellschaftliche Verantwortung von Kunst.
„Sich irren dürfen
verwirren dürfen
unlogisch handeln
sich lernend verwandeln
der Sehnsucht vertrauen
Seltenes schauen
unbequem werden
Feind sein der Herden
Träume auch machen
wach sein und lachen
phantastischer leben
Freiheit auch geben.“ (Andre Heller)
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Eröffnung wurde das Angebot des jetzigen LK Kunst 12 in einer Führung mehr über die ausgestellten Werke ehemaliger Schüler und Schülerinnen unserer Schule zu erfahren, rege von den zahlreichen Besuchenden genutzt.
Performance und Ausstellung haben die Gäste an diesem Abend sehr bewegt und gefordert, gab es doch eine Vielzahl von Eindrücken zu verarbeiten. Und wer sich ein Stück weit die Kunst mit nach Hause nehmen wollte, konnte den zur Ausstellung herausgegebenen Kunstkalender für 2020 gleich vor Ort käuflich erwerben.
Letzteres ist noch immer im Sekretariat der EGE oder in ausgewählten Annaberger Geschäften möglich! 😉